
Wie es kracht unter frostigen
Schritten und bricht unter frostigen Schritten
zum Auwald, wo die schönsten Misteln wachsen. Manchmal
wirft der Sturm uns eine vor die Füße, obwohl sie, wenn sie wirken soll,
den Boden nicht berühren darf: Von Natur aus abgehoben, besteht sie bis zum
Schluss auf ihrem Wohnsitz über uns, verreist (wenn überhaupt) nur mit Vögeln, womöglich zu den fernsten Göttern, jedenfalls zum nächsten Wirt. Aber was, wenn
der Wind Geschenke macht? Nicht, dass Glück aus eigener Kraft unmöglich zu erreichen wäre. Viele Bäume hier sind derart überwuchert, dass es gar kein Glück sein kann. Was es auch ist, es bleibt zunächst unsichtbar: ein Mistelsamen klebt sich fest und wächst nach Innen. Erst wenn die Wurzeln jenen großen Strom erreichen (und die darin
gelösten Salze), treibt der Keim Blätter aus. Erst zwei, dann vier, dann acht, ein grün
geballtes Feuerwerk erhellt Jahrzehnte. Die Schönsten wachsen ganz weit oben. Hätten wir nicht Mut und Sägen, sie wären unerreichbar. Wir befreien einen von zehntausend Bäumen von der Last des Halbschmarotzers oder warten auf den Sturm. Dann hängt
die Mistel vor dem Haus; erinnert uns (wann immer wir es nötig haben), wie es
kracht unter frostigen Schritten und bricht unter frostigen Schritten,
wie es sich streckt oder bückt, weil es einfach so daliegt,
bis einer kommt, es aufzuheben —
So groß ist der Aberglauben der Menschen in nichtigen Dingen.*
Zum Glück! Zum Glück!
Zum Glück! (Misteln) foto: Naturschutzgebiet Rheindelta, eigenes Bild, 2022
*Plinius d.Ä.: So groß ist häufig der Aberglauben der Völker in nichtigen Dingen/tanta gentium in rebus frivolis plerumque religio est. Quelle: Andreas Hofender, Plinius und die Druiden, Überlegungen zu naturalis historia 16, 249–251, via www.keltenwelt-glauberg.de
Auch wenn es am Bodensee inzwischen schmatzt unter sumpfigen Schritten und saugt unter sumpfigen Schritten… einen guten Rutsch und ein glückliches neues Jahr!

Wie es kracht unter frostigen
Schritten und bricht unter frostigen Schritten
zum Auwald, wo die schönsten Misteln wachsen. Manchmal
wirft der Sturm uns eine vor die Füße, obwohl sie, wenn sie wirken
soll, den Boden nicht berühren darf: Von Natur aus abgehoben, besteht
sie bis zum Schluss auf ihrem Wohnsitz über uns, verreist (wenn überhaupt)
nur mit Vögeln, womöglich zu den fernsten Göttern, jedenfalls zum nächsten Wirt. Aber was, wenn der Wind Geschenke macht? Nicht, dass Glück aus eigener Kraft unmöglich zu erreichen wäre. Viele Bäume hier sind derart überwuchert, dass es gar kein Glück sein kann. Was es auch ist, es bleibt zunächst unsichtbar: ein Mistelsamen klebt sich fest und wächst nach Innen. Erst wenn die Wurzeln jenen großen Strom erreichen (und die darin gelösten Salze), treibt der Keim Blätter aus. Erst zwei, dann vier, dann acht, ein grün geballtes Feuerwerk erhellt Jahrzehnte. Die Schönsten wachsen ganz weit oben. Hätten wir nicht Mut und Sägen, sie wären unerreichbar. Wir befreien einen von zehntausend Bäumen von der Last des Halbschmarotzers oder warten auf den Sturm. Dann hängt die Mistel vor dem Haus; erinnert uns (wann immer wir es nötig haben), wie es kracht
unter frostigen Schritten und bricht unter frostigen Schritten, wie es
sich streckt oder bückt, weil es einfach so daliegt,
bis einer kommt, es aufzuheben —So groß ist der Aberglauben der Menschen in nichtigen Dingen.*
Zum Glück! Zum Glück!
Zum Glück! (Misteln) foto: Naturschutzgebiet Rheindelta, eigenes Bild, 2022
*Plinius d.Ä.: So groß ist häufig der Aberglauben der Völker in nichtigen Dingen/tanta gentium in rebus frivolis plerumque religio est. Quelle: Andreas Hofender, Plinius und die Druiden, Überlegungen zu naturalis historia 16, 249–251, via www.keltenwelt-glauberg.de
Auch wenn es am Bodensee inzwischen schmatzt unter sumpfigen Schritten und saugt unter sumpfigen Schritten… einen guten Rutsch und ein glückliches neues Jahr!

Wie es kracht unter frostigen
Schritten und bricht unter frostigen Schritten zum Auwald, wo die schönsten Misteln wachsen. Manchmal wirft der Sturm uns eine vor die Füße, obwohl sie, wenn sie wirken soll, den Boden nicht berühren darf: Von Natur aus abgehoben, besteht sie bis zum
Schluss auf ihrem Wohnsitz über uns, verreist (wenn überhaupt) nur mit Vögeln, womöglich zu den fernsten Göttern, jedenfalls zum nächsten Wirt. Aber was, wenn der Wind Geschenke macht? Nicht, dass Glück aus eigener Kraft unmöglich zu erreichen wäre. Viele Bäume hier sind derart überwuchert, dass es gar kein Glück sein kann. Was es auch ist, es bleibt zunächst unsichtbar: ein Mistelsamen klebt sich fest und wächst nach Innen. Erst wenn die Wurzeln jenen großen Strom erreichen (und die darin gelösten Salze), treibt der Keim Blätter aus. Erst zwei, dann vier, dann acht, ein grün geballtes Feuerwerk erhellt Jahrzehnte. Die Schönsten wachsen ganz weit oben. Hätten wir nicht Mut und Sägen, sie wären unerreichbar. Wir befreien einen von zehntausend Bäumen von der Last des Halbschmarotzers oder warten auf den Sturm. Dann
hängt die Mistel vor dem Haus; erinnert uns (wann immer wir es nötig haben), wie es kracht unter frostigen Schritten und bricht unter frostigen Schritten, wie es sich streckt oder bückt, weil es einfach so daliegt, bis einer kommt, es aufzuheben —
So groß ist der Aberglauben der Menschen in nichtigen Dingen.* Zum Glück! Zum Glück!
Zum Glück! (Misteln)
foto: Naturschutzgebiet Rheindelta, eigenes Bild, 2022
*Plinius d.Ä.: So groß ist häufig der Aberglauben der Völker in nichtigen Dingen/tanta gentium in rebus frivolis plerumque religio est. Quelle: Andreas Hofender, Plinius und die Druiden, Überlegungen zu naturalis historia 16, 249–251, via www.keltenwelt-glauberg.de
Auch wenn es am Bodensee inzwischen schmatzt unter sumpfigen Schritten und saugt unter sumpfigen Schritten… einen guten Rutsch und ein glückliches neues Jahr!