Zu dieser Zeit (an Noah)

Rabenkrähe (Corvus Corone), via piqsels

Sie kommt zurück; ich habe sie
gesehen (schmutzig, durch die Windschutzscheibe),
eine Rabenkrähe mit dem schwarzen Zweig im Schnabel, vielleicht

von einem jener alten Hochstamm-Apfelbäume, die man hier noch häufig sieht,
auch wenn sie nach und nach verkommen, weil keine dieser alten Sorten noch was taugt für unsre Gaumen, aber sie sind gut für Schwüre. In ihrem Blütenschnee-
Gestöber wäre ich, das schwöre ich, nie imstande Nein zu sagen, wenn
du mich jemals fragen würdest (und du weißt schon was),
             großes Krähen-Ehrenwort!

 

Am neunten Tag* bin ich zurück
oder nie (hintangeflüstert), du hättest mir vertrauen sollen.
Jede Krähe kommt zurück, zum alten Nest, das es auszubessern gilt.
Es wird jetzt Zeit, den Winter
auszutreiben und er wehrt sich wie er kann: versammelte Orkangewalten gegen Blütenstaub und Hummeln. Vieles löst sich los für immer; praktisch (viele Äste, zum Verbauen) für uns Krähen und die restliche Verwandtschaft.
Menschen bauen ihre Funken (da und dort bestückt mit Hexen),
             wir werden sie bald brennen sehen —

Zu dieser Zeit (An Noah), 2022                                                            foto: Funkenflug, 2018

Der Text bezieht sich auf die im gesamten Bodenseeraum (und weit darüber hinaus) gebräuchlichen Funkenfeuer, die in Vorarlberg praktisch flächendeckend mit Hexen bestückt werden. Obwohl Historiker wie Manfred Tschaikner seit vielen Jahren für eine Abschaffung der (‘brauchtumstechnisch’ relativ jungen) Funkenhexen plädieren, sehen sich die meisten Zünfte außerstande, auf ihr Highlight, die Hexe, zu verzichten.

*in der biblischen Version der Sintflut-Geschichte wartet Noah acht Tage lang auf die Rückkehr des Raben und schickt dann eine Taube los, die mit einem frischen Ölzweig zurückkehrt. In der assyrisch-babylonischen Version der Geschichte werden drei Vögel ausgesandt: eine Taube, eine Schwalbe und ein Rabe. Alle kommen zurück, bis auf den Raben. Er hatte (als einziger) Land gefunden!

Rabenkrähe (Corvidus corone), via piqsels

Sie kommt zurück;
ich habe sie gesehen (schmutzig,
durch die Windschutzscheibe), eine Rabenkrähe mit dem
schwarzen Zweig im Schnabel, vielleicht von einem jener alten Hochstamm-Apfelbäume, die man hier noch häufig sieht, auch wenn sie nach und nach verkommen, weil keine dieser alten Sorten noch was taugt für unsre Gaumen, aber sie sind gut für Schwüre. In ihrem Blütenschneegestöber wäre ich,
das schwöre ich,
nie imstande Nein zu sagen, wenn du mich
jemals fragen würdest (und du weißt schon was),
             großes Krähen-Ehrenwort!

 

Am neunten Tag* bin ich zurück
oder nie (hintangeflüstert), du hättest mir
vertrauen sollen.
Jede Krähe kommt zurück, zum
alten Nest,
das es auszubessern gilt. Es wird Zeit, den Winter auszutreiben und er
wehrt sich wie er kann: versammelte Orkangewalten
gegen Blütenstaub und Hummeln. Vieles löst sich los für immer; praktisch (viele Äste, zum Verbauen)
für uns Krähen und die restliche Verwandtschaft. Menschen bauen
ihre Funken (da und dort  bestückt mit Hexen),
              wir werden sie bald brennen sehen —

Zu dieser Zeit (An Noah), 2022                                                         foto: Funkenflug, 2018

Der Text bezieht sich auf die im gesamten Bodenseeraum (und darüber hinaus) gebräuchlichen Funkenfeuer, die in Vorarlberg praktisch flächendeckend mit Hexen bestückt werden. Obwohl Historiker wie Manfred Tschaikner seit vielen Jahren für eine Abschaffung der (‘brauchtumstechnisch’ relativ jungen) Funkenhexen plädieren, sehen sich die meisten Zünfte außerstande, auf ihr Highlight, die Hexe, zu verzichten.

*in der biblischen Version der Sintflut-Geschichte wartet Noah acht Tage lang auf die Rückkehr des Raben und schickt dann eine Taube los, die mit einem frischen Ölzweig zurückkehrt. In der assyrisch-babylonischen Version der Geschichte werden drei Vögel ausgesandt: eine Taube, eine Schwalbe und ein Rabe. Alle kommen zurück, bis auf den Raben. Er hatte (als einziger) Land gefunden!

Rabenkrähe (Corvidus corone), via piqsels

Sie kommt zurück; ich habe sie gesehen (schmutzig, durch die Windschutzscheibe), eine Rabenkrähe mit dem schwarzen
Zweig im Schnabel, vielleicht von einem jener alten Hochstamm-Apfelbäume, die man hier noch häufig sieht, auch wenn sie nach und nach verkommen, weil keine dieser alten Sorten noch was taugt für unsre Gaumen, aber sie sind gut für Schwüre. In ihrem Blütenschneegestöber wäre ich, das schwöre ich, nie im Stande Nein zu sagen, wenn du mich jemals fragen würdest (und du weißt schon was), großes Krähen-Ehrenwort!

 

Am neunten Tag* bin ich zurück oder nie (hintangeflüstert), du hättest mir vertrauen sollen. Jede Krähe kommt zurück, zum alten Nest, das es auszubessern gilt. Es wird Zeit, den Winter auszutreiben und der wehrt sich wie er kann: versammelte Orkangewalten gegen Blütenstaub und Hummeln. Vieles löst sich los für immer; praktisch (viele Äste, zum Verbauen) für uns Krähen und die restliche Verwandtschaft. Menschen bauen ihre Funken (da und dort bestückt mit Hexen), wir werden sie bald brennen sehen —

Zu dieser Zeit (An Noah), 2022

foto: Funkenflug, 2018

Der Text bezieht sich auf die im gesamten Bodenseeraum (und darüber hinaus) gebräuchlichen Funkenfeuer, die in Vorarlberg praktisch flächendeckend mit Hexen bestückt werden. Obwohl Historiker wie Manfred Tschaikner seit vielen Jahren für die Abschaffung der (‘brauchtumstechnisch’ relativ jungen) Funkenhexen plädieren, sehen sich die meisten Zünfte außerstande, auf ihr Highlight, die Hexe, zu verzichten.

*in der biblischen Version der Sintflut-Geschichte wartet Noah acht Tage lang auf die Rückkehr des Raben und schickt dann eine Taube los, die mit einem frischen Ölzweig zurückkehrt. In der assyrisch-babylonischen Version der Geschichte werden drei Vögel ausgesandt: eine Taube, eine Schwalbe und ein Rabe. Alle kommen zurück, bis auf den Raben. Er hatte (als einziger) Land gefunden!