Tribes of Europe*

Sitzende Venus (Bodensee), eigenes Bild, 2022

Die Asche in ihren Lagerfeuern
ist noch nicht verweht (noch nicht). Ihre Bauten aus
Schwemmholz stehen noch (in Resten); über einem der schwankenden
Eingänge steckt (noch) eine Schwanenfeder. Hier haben sie also den Sommer
verbracht. Ihre biegsamen Rücken auf Steine gebettet; leidlich weich gespült vom Fluss, der sich in diesem Jahr so dürftig in den See ergießt, dass neues Land entstanden ist. Darüber, seit J
ahrmillionen unverändert, das perfekte Sommerdreieck aus Adler, Schwan und Leier (Satelliten inklusive). Zum Spielen wie geschaffen.
Nur das Lecken der Wellen zu ihren Füßen; in ihren Händen,
             eine Welt
im blauen Licht (mobiler Daten) —

 

Willkommen in der Zukunft!

Den Weg dorthin markieren weiß bemalte
Steine.
Teilchen, Tiere, Wasserwesen, eine Frau (die sitzt)
als Venus. Aus ihrem Scheitel
springt ein Brunnen. Und sonst? Nichts.
Kein Müll wie Plastik, Scherben, Alu-Dosen, achtlos abgetrennte Angelschnüre,
die sich eng zusammenziehen oder hart in entzündlichen Schlünden verklumpen. Wut?
Wie Lagerfeuer, längst verraucht. Nur der See schäumt nach dem starken Regen
weiter,. Vor dem Baden wird gewarnt (die Scheiße überdüngter Wiesen
wird noch umverteilt). E
in Fest für resistente Keime, aber keine
             Dystopie wie
Tribes of Europe, nein…

 

An diesen Ufern im Niemandsland,
wo Neophyten sicher sind (vor
allzu engagierten
Artenschützern), läuft sowas wie ein Trailer, für das, was erst noch kommt. Nicht,
dass ich sie nie herbeigeschrieben hätte,
aber plötzlich war sie da,
            in Spuren, unerwartet hell, die Zukunft —

Tribes of Europe, 2022    foto: (wildes) Sommerlager am Rheindamm, eigenes Bild, 2022

*der Titel ist der dystopischen Fernsehserie Tribes of Europe entlehnt.

Sitzende Venus (Bodensee), eigenes Bild, 2022

Die Asche in ihren Lagerfeuern
ist noch nicht verweht (noch nicht). Ihre Bauten aus
Schwemmholz stehen noch (in Resten); über einem der schwankenden
Eingänge steckt (noch) eine Schwanenfeder. Hier haben sie also den Sommer
verbracht. Ihre biegsamen Rücken auf Steine gebettet; leidlich weich gespült
vom Fluss, der sich in diesem Jahr so dürftig in den See ergießt, dass neues Land entstanden ist. Darüber,
seit Jahrmillionen unverändert, das perfekte Sommer-dreieck aus Adler, Schwan und Leier (Satelliten inklusive). Zum Spielen wie geschaffen. Nur das Lecken der Wellen zu ihren Füßen; in ihren Händen,
             eine
Welt im blauen Licht (mobiler Daten) —

 

Willkommen in der Zukunft!

Den Weg dorthin markieren weiß bemalte
Steine;
Teilchen, Tiere, Wasserwesen, eine Frau (die sitzt)
als Venus. Aus ihrem Scheitel
springt ein Brunnen. Und sonst? Nichts.
Kein Müll wie Plastik, Scherben, Alu-Dosen, achtlos abgetrennte Angelschnüre,
die sich eng zusammenziehen oder hart in entzündlichen Schlünden verklumpen. Wut? Wie Lagerfeuer, längst verraucht. Nur der See schäumt nach dem starken Regen weiter. Vor dem Baden wird gewarnt (die Scheiße überdüngter Wiesen
wird noch umverteilt). E
in Fest für resistente Keime, aber keine
             Dystopie wie
Tribes of Europe, nein…

 

An diesen Ufern im Niemandsland,
wo Neophyten sicher sind (vor
allzu engagierten Artenschützern),
läuft sowas wie ein Trailer, für das, was erst noch kommt. Nicht, dass ich sie nie herbeigeschrieben hätte, aber plötzlich war sie da, in Spuren,
             unerwartet hell, die Zukunft —

Tribes of Europe, 2022   

foto: (wildes) Sommerlager am Rheindamm, eigenes Bild, 2022

*der Titel ist der dystopischen Fernsehserie Tribes of Europe entlehnt.

Sitzende Venus (Bodensee), eigenes Bild, 2022

Die Asche in ihren Lagerfeuern ist noch nicht verweht (noch nicht). Ihre Bauten aus Schwemmholz stehen noch (in Resten); über einem der schwankenden Eingänge steckt (noch) eine Schwanenfeder. Hier haben sie also den Sommer verbracht. Ihre biegsamen Rücken auf Steine gebettet; leidlich weich gespült vom Fluss, der sich in diesem Jahr so dürftig in den See ergießt, dass neues Land entstanden ist. Darüber, seit Jahrmillionen unverändert, das perfekte Sommerdreieck aus Adler, Schwan und Leier (Satelliten inklusive). Zum Spielen wie geschaffen. Nur das Lecken der Wellen zu ihren Füßen; in ihren Händen, eine Welt im blauen Licht (mobiler Daten) —

 

Willkommen in der Zukunft! Den Weg dorthin markieren weiß bemalte Steine. Teilchen, Tiere, Wasserwesen, eine Frau (die sitzt) als Venus. Aus ihrem Scheitel springt ein Brunnen. Und sonst? Nichts. Kein Müll wie Plastik, Scherben, Alu-Dosen, achtlos abgetrennte Angelschnüre, die sich eng zusammenziehen oder hart in entzündlichen Schlünden verklumpen. Wut? Wie Lagerfeuer, längst verraucht. Nur der See schäumt nach dem starken Regen weiter. Vor dem Baden wird gewarnt (die Scheiße überdüngter Wiesen wird noch umverteilt). Ein Fest für resistente Keime, aber keine Dystopie wie Tribes of Europe, nein…

An diesen Ufern im Niemandsland,
wo Neophyten sicher sind (vor
allzu engagierten Artenschützern),
läuft sowas wie ein Trailer, für das, was erst noch kommt. Nicht, dass ich sie nie herbeigeschrieben hätte, aber plötzlich war sie da, in Spuren, unerwartet hell, die Zukunft —

Tribes of Europe, 2022   

foto: (wildes) Sommerlager am Rheindamm, eigenes Bild, 2022

*der Titel ist der dystopischen Fernsehserie Tribes of Europe entlehnt.