
Im freien Fall durch Zeit und Raum
und wider die Wahrscheinlichkeit nach Europa
heimgeholt, der sagenhafte Waldrapp. Nach seiner ersten Alpen-
Querung landet Oskar (zwei-drei-null) im Rheintal, klopft mit seinem langen
Schnabel freundlich gegen Fensterscheiben, als ob er einen Artgenossen nach
Waldrapp-Art begrüßen will. Eine Waldrapp-Rettungskette wird sofort in Gang gesetzt. Zwei-drei-null wird abholt, uns wird erklärt, er habe dieses (grau verschalte) Haus als Felswand angesehen, wo Waldrappe schon immer brüten, wenn sie nicht ausgestorben wären. Zwei-drei-null wird in die Kolonie gebracht, ein Weibchen wird ihm zugeführt. Ob es die große Liebe war? Im November taucht der Vogel ganz allein am Rheindamm auf, flankiert von einem Krähen-Paar, das den geschopften Neuankömmling ganz
genau ins Auge fasst. Sein Sender informiert, dass Zwei-drei-null die Kolonie
gerade erst verlassen hat. Er sollte bald zu seinen Artgenossen in der
Schweiz aufschließen und die Alpen überqueren, so wie
er und seinesgleichen das gezeigt bekommen,
von Zieheltern im Leichtflugzeug —
Zwei-drei-null hat keine Eile.
Er sitzt auf einer Straßenlampe, beide Flügel ausgespannt zum
Sonnenbad. Was gehen ihn unsere Pläne an? Was, unsere Sehnsucht nach dem Urzustand (was immer das auch ist) ? Dass zu den zahlreichen Sponsoren, die das alles möglich machen, die deutsche Lotterie gehört, darf durchaus als Geniestreich gelten.
(Göttliche Ironie.)
Oskar (zwei-drei-null), 2022
foto: Projekt LIFE Northern Bald Ibis, Waldrapp Team Conservation & Research, via www.waldrapp.eu
Seit ca. 20 Jahren laufen Projekte zur Wiederansiedlung des Waldrapps in den Alpen als eigenständige Migrationspopulation. Die Waldrappe stammen aus verschiedenen Zoos und gehen ihrerseits auf die letzten stationär lebenden Wildbestände in Marokko zurück. (Quelle: Anita Albus, Von seltenen Vögeln, Frankfurt am Main 2005).
Über die Animal Tracker App der Max Planck Gesellschaft kann jede(r) den Standort besenderter Tiere mitverfolgen und durch eigene Beobachtungen oder Bildbelege zur Interpretation der Bewegungsdaten beitragen.

Im freien Fall durch Zeit und Raum
und wider die Wahrscheinlichkeit nach Europa
heimgeholt, der sagenhafte Waldrapp. Nach seiner ersten
Alpen-Querung landet Oskar (zwei-drei-null) im Rheintal, klopft mit
seinem langen Schnabel freundlich gegen Fensterscheiben, als ob er einen Artgenossen nach Waldrapp-Art begrüßen will. Eine Waldrapp-Rettungskette
wird sofort in Gang gesetzt. Zwei-drei-null wird abholt, uns wird erklärt, er habe dieses (grau verschalte) Haus als Felswand angesehen, wo Waldrappe schon immer brüten, wenn sie nicht ausgestorben wären. Zwei-drei-null wird in die Kolonie gebracht, ein Weibchen wird ihm zugeführt. Ob es die große Liebe war? Im November taucht der Vogel ganz allein am Rheindamm auf, flankiert von einem Krähen-Paar, das den geschopften Neuankömmling ganz genau ins Auge fasst. Sein Sender informiert, dass Zwei-drei-null die Kolonie gerade erst verlassen hat. Er sollte bald zu seinen Artgenossen in der Schweiz aufschließen und die Alpen überqueren, so wie er und seinesgleichen das gezeigt
bekommen, von Zieheltern im Leichtflugzeug —
Zwei-drei-null hat keine Eile.
Er sitzt auf einer Straßenlampe, beide Flügel
ausgespannt zum Sonnenbad. Was gehen ihn unsere Pläne an? Was,
unsere Sehnsucht nach dem Urzustand (was immer das auch ist) ? Dass zu den zahlreichen Sponsoren, die das alles möglich machen, die deutsche Lotterie
gehört, kann durchaus als Geniestreich gelten.
(Göttliche Ironie.)
Oskar (zwei-drei-null), 2022
foto: Projekt LIFE Northern Bald Ibis, Waldrapp Team Conservation & Research, via www.waldrapp.eu
Seit ca. 20 Jahren laufen Projekte zur Wiederansiedlung des Waldrapps in den Alpen als eigenständige Migrationspopulation. Die Waldrappe stammen aus verschiedenen Zoos und gehen auf die letzten stationär lebenden Wildbestände Marokkos zurück. (Quelle: Anita Albus, Von seltenen Vögeln, Frankfurt am Main 2005)
Über die Animal Tracker App der Max Planck Gesellschaft kann jede(r) den Standort besenderter Tiere mitverfolgen und durch eigene Beobachtungen oder Bildbelege zur Interpretation der Bewegungsdaten beitragen.

Im freien Fall durch Zeit und Raum
und wider die Wahrscheinlichkeit nach Europa heimgeholt, der sagenhafte Waldrapp. Nach seiner ersten Alpen-Querung landet Oskar (zwei-drei-null) im Rheintal, klopft mit seinem langen Schnabel freundlich gegen Fensterscheiben, als ob er einen Artgenossen nach
Waldrapp-Art begrüßen will. Eine Waldrapp-Rettungskette wird sofort in Gang gesetzt. Zwei-drei-null wird abholt, uns wird erklärt, er habe dieses (grau verschalte) Haus als Felswand angesehen, wo Waldrappe schon immer brüten, wenn sie nicht ausgestorben wären. Zwei-drei-null wird in die Kolonie gebracht, ein Weibchen wird ihm zugeführt. Ob es die große Liebe war? Im November taucht der Vogel ganz allein am Rheindamm auf, flankiert von einem Krähen-Paar, das den geschopften Neuankömmling ganz genau ins Auge fasst. Sein Sender informiert, dass Zwei-drei-null die Kolonie gerade erst verlassen hat. Er sollte bald zu seinen Artgenossen in der Schweiz aufschließen und die Alpen überqueren, so wie er und seinesgleichen das gezeigt bekommen, von Zieheltern im Leichtflugzeug —
Zwei-drei-null hat keine Eile.
Er sitzt auf einer Straßenlampe, beide Flügel ausgespannt zum Sonnenbad. Was gehen ihn unsere Pläne an? Was, unsere Sehnsucht nach dem Urzustand (was immer das auch ist) ? Dass zu den zahlreichen Sponsoren, die das alles möglich machen, die deutsche Lotterie gehört, darf durchaus als Geniestreich gelten.
(Göttliche Ironie.)
Oskar (zwei-drei-null), 2022
foto: Projekt LIFE Northern Bald Ibis, Waldrapp Team Conservation & Research, via www.waldrapp.eu
Seit ca. 20 Jahren laufen Projekte zur Wiederansiedlung des Waldrapps in den Alpen als eigenständige Migrationspopulation. Die Waldrappe stammen aus verschiedenen Zoos und gehen auf die letzten stationär lebenden Wildbestände Marokkos zurück. (Quelle: Anita Albus, Von seltenen Vögeln, Frankfurt am Main 2005)
Über die Animal Tracker App der Max Planck Gesellschaft kann jede(r) den Standort besenderter Tiere mitverfolgen und durch eigene Beobachtungen oder Bildbelege zur Interpretation der Bewegungsdaten beitragen.