
Die Nebelberge sind verhangen,
die Vorstellung fällt leider aus. Hinter den Vorhängen
spannen/Pilze vergnügt ihre Schirme auf. Wir begnügen uns
mit Jacken, einer kurzen Wildpark-Runde, einfach so, zum Zeitvertreib
(als hätten wir komplett vergessen, wie sehr zur Schau gestelltes Wild unsere
eigenen Wölfe reizt.) Die Lethargie der Steinböcke und die Gefräßigkeit der Sauen
sind noch ganz gut auszuhalten. Den Luchs beschäftigt Mutterschaft. Die Murmeltiere murmelten, wenn sie nicht schon lange schliefen. Beim Auerhahn, nur Traum und Trübsinn. Er sitzt auf einem Ast und äugt, den Schädel schief gelegt, hinauf zum Raben, der in alle Nebel schreit, um sie endlich aufzureissen. Der Auerhahn beginnt zu träumen. Die blaue Nickhaut schiebt sich über seinen scharfen Blick. Was waren das für Zeiten, als Hähne alle Vorsicht kappend, worgend, glöckelnd, wetzend, flügelschlagend fahren ließen, dass es knallt und schallt im Wald? Auf dieses Getue können wir ganz
leicht verzichten, niemals auf das Wegerecht. Ab in die Voliere, Vogel!
Dafür Hennen, alle Tage! Sie drücken sich so scheu in ihre
Tannenwipfel, dass wir leider einsehen müssen,
heute keine Vorstellung —Nur die vielfach gefürchteten Wölfe
drehen hier und im Gehege ihre immer gleichen Runden.
Heißt es denn nicht überall, sie kämen jetzt zurück oder sie wären schon längst hier?
Das gute, alte Wegerecht würde wohl neu ausgehandelt.
Was für eine Vorstellung!
(Der Auerhahn träumt.)
Heute keine Vorstellung, 2022
foto: Europäischer Wolf (Canis lupus lupus) by Luigi Morbidelli, via istockphoto.com
kappen, worgen, glöckeln, wetzen = typische Abfolge des Balzverhaltens beim Auerhahn (Tetrao urogallus). Obwohl es eine abgeschwächte Herbstbalz gibt, findet die eigentliche Balz im Frühjahr statt. Die winzigen, in der Leibeshöhle befindlichen Hoden des Auerhahns schwellen dabei um das 1000-fache (auf Haselnussgröße) an. Quelle: Peter Berthold, Das Auerhuhn. Ein Urvogel verschwindet. Franck-Kosmos 2021. Im Balzrausch nimmt es der Auerhahn mit weit überlegenen Gegnern auf (z.B. hier zu sehen). In Vorarlberg werden die Bestände der störanfälligen Rauhfußhühner ganz offen zugunsten touristischer Ziele (z.B. am Loischkopf) aufgegeben.
Das Wegerecht bzw. die Wegefreiheit umfasst in Österreich alle Rechte, die es Menschen erlauben fremden Grund und Boden zu betreten bzw. zu passieren, insbesondere im Wald und im Gebirge.

Die Nebelberge sind verhangen,
die Vorstellung fällt leider aus. Hinter den Vorhängen
spannen/Pilze vergnügt ihre Schirme auf. Wir begnügen uns
mit Jacken, einer kurzen Wildpark-Runde, einfach so, zum Zeitvertreib
(als hätten wir komplett vergessen, wie sehr zur Schau gestelltes Wild unsere
eigenen Wölfe reizt.) Die Lethargie der Steinböcke und die Gefräßigkeit der Sauen sind noch ganz gut auszuhalten. Den Luchs beschäftigt Mutterschaft. Die Murmeltiere murmelten, wenn sie nicht schon lange schliefen. Beim Auerhahn, nur Traum und Trübsinn. Er sitzt auf einem Ast und äugt, den Schädel schief gelegt, hinauf zum Raben, der in alle Nebel schreit, um sie endlich aufzureissen. Der Auerhahn beginnt zu träumen. Die blaue Nickhaut schiebt sich über seinen scharfen Blick. Was waren das für Zeiten, als Hähne alle Vorsicht kappend, worgend, glöckelnd, wetzend, flügelschlagend fahren ließen, dass es knallt und schallt im Wald? Auf dieses Getue können wir ganz leicht verzichten, niemals auf das Wegerecht. Ab in die Voliere, Vogel, dafür Hennen alle Tage! Sie drücken
sich so scheu in ihre Tannenwipfel, dass wir leider einsehen müssen,
heute keine Vorstellung —Nur die vielfach gefürchteten
Wölfe drehen hier und im Gehege ihre immer gleichen Runden.
Heißt es denn nicht überall, sie kämen jetzt zurück oder sie wären schon längst hier? Das gute, alte Wegerecht würde wohl neu ausgehandelt.
Was für eine Vorstellung!
(Der Auerhahn träumt.)
Heute keine Vorstellung, 2022
foto: Europäischer Wolf (Canis lupus lupus) by Luigi Morbidelli, via istockphoto.com
kappen, worgen, glöckeln, wetzen = typsiche Abfolge des Balzverhaltens beim Auerhahn (Tetrao urogallus). Obwohl es eine abgeschwächte Herbstbalz gibt, findet die eigentliche Balz im Frühjahr statt. Die winzigen, in der Leibeshöhle befindlichen Hoden des Auerhahns schwellen dabei um das 1000-fache (auf Haselnussgröße) an. Quelle: Peter Berthold, Das Auerhuhn. Ein Urvogel verschwindet. Franck-Kosmos 2021. Im Balzrausch nimmt es der Auerhahn mit weit überlegenen Gegnern auf (wie z.B. hier zu sehen). In Vorarlberg werden die schwindenden Bestände der störanfälligen Rauhfußhühner ganz offen zugunsten touristischer Ziele (z.B. am Loischkopf) aufgegeben.
Das Wegerecht bzw. die Wegefreiheit umfasst in Österreich alle Rechte, die es Menschen erlauben fremden Grund und Boden zu betreten bzw. zu passieren, insbesondere im Wald und im Gebirge.

Die Nebelberge sind verhangen, die Vorstellung fällt leider aus. Hinter den Vorhängen spannen Pilze vergnügt ihre Schirme auf. Wir begnügen uns mit Jacken, einer kurzen Wildpark-Runde, einfach so, zum Zeitvertreib (als hätten wir komplett vergessen, wie sehr zur Schau gestelltes Wild unsere eigenen Wölfe reizt.) Die Lethargie der Steinböcke und die Gefräßigkeit der Sauen sind noch ganz gut auszuhalten. Den Luchs beschäftigt Mutterschaft. Die Murmeltiere murmelten, wenn sie nicht schon lange schliefen. Beim Auerhahn, nur Traum und Trübsinn. Er sitzt auf einem Ast und äugt, den Schädel schief gelegt, hinauf zum Raben, der in alle Nebel schreit, um sie endlich aufzureissen. Der Auerhahn beginnt zu träumen. Die blaue Nickhaut schiebt sich über seinen scharfen Blick. Was waren das für Zeiten, als Hähne alle Vorsicht kappend, worgend, glöckelnd, wetzend, flügelschlagend fahren ließen, dass es knallt und schallt im Wald? Auf dieses Getue können wir ganz leicht verzichten, niemals auf das Wegerecht. Ab in die Voliere, Vogel! Dafür Hennen, alle Tage! Sie drücken sich so scheu in ihre Tannenwipfel, dass wir leider einsehen müssen, heute keine Vorstellung —
Nur die vielfach gefürchteten
Wölfe drehen hier und im Gehege ihre immer gleichen Runden. Heißt es denn nicht überall, sie kämen jetzt zurück oder sie wären schon längst hier? Das gute, alte Wegerecht würde wohl neu ausgehandelt. Was für eine Vorstellung!
(Der Auerhahn träumt.)
Heute keine Vorstellung, 2022
foto: Europäischer Wolf (Canis lupus lupus) by Luigi Morbidelli, via istockphoto.com
kappen, worgen, glöckeln, wetzen = typische Abfolge des Balzverhaltens beim Auerhahn (Tetrao urogallus). Obwohl es eine abgeschwächte Herbstbalz gibt, findet die eigentliche Balz im Frühjahr statt. Die winzigen, in der Leibeshöhle befindlichen Hoden des Auerhahns schwellen dabei um das 1000-fache (auf Haselnussgröße) an. Quelle: Peter Berthold, Das Auerhuhn. Ein Urvogel verschwindet. Franck-Kosmos 2021. Im Balzrausch nimmt es der Auerhahn mit weit überlegenen Gegnern auf (wie z.B. hier zu sehen). In Vorarlberg werden die schwindenden Bestände der störanfälligen Rauhfußhühner ganz offen zugunsten touristischer Ziele (z.B. am Loischkopf) aufgegeben.
Das Wegerecht bzw. die Wegefreiheit umfasst in Österreich alle Rechte, die es Menschen erlauben fremden Grund und Boden zu betreten bzw. zu passieren, insbesondere im Wald und im Gebirge.