Ein Staubkorn

Kind mit Faultier, Amazonas, via piqsels

Alles weicht vor ihm zurück.
Die Berge ziehen sich zurück, sie ducken und verdichten sich
im strengen Griff der kleinen Hände.
Afrika wird umverteilt. Kein Staubkorn
geht dabei verloren. Seit der
Mega-Tschad verschwindet, sich zurückzieht bis zum
Grund, wo sein Massengrab aus Algen,
Kieselalgen und Protisten,
fein zerrieben
von der Zeit, immer wieder aufersteht:

                 als Staub, im Sturm, der fliegt.

 

Querab zu den Kapverden,
eine Spur
aus Algenblüten, weiter bis zum Regenwald,
wo Regen
die fruchtbare Fracht mit jedem einzelnen Tropfen verschenkt: Leben
für Leben.
Wie leicht sich das schreibt, am Beizentisch mit seinem so glücklich verlebten Holz aus heimischen Wäldern. Aus ihrem Dunkel schält sich ein Gesicht heraus,
behaart, vom Faultier, das sich mit freundlich verzogener Klaue
                  ein Staubkorn aus dem Auge wischt.

Ein Staubkorn, 2021        

foto: Saharastaub am Arlberg, Günter Smodic, via orf Vorarlbera

Kind mit Faultier, Amazonas, via piqsels

Alles weicht vor ihm zurück.
Die Berge ziehen sich zurück,
sie ducken und verdichten sich
im harten Griff der kleinen Hände. Afrika
wird umverteilt. Kein Staubkorn
geht dabei verloren. Seit der Mega-Tschad verschwindet, sich zurückzieht
bis
zum Grund, wo sein Massengrab aus Algen, Kieselalgen und Protisten,
fein zerrieben von der Zeit,
immer wieder aufersteht:

              als Staub, im Sturm, der fliegt.

 

Querab zu den Kapverden,
seine Spur aus Algenblüten, weiter bis zum Regenwald, wo Regen

die fruchtbare Fracht mit jedem einzelnen Tropfen ausschenkt: Leben für Leben. Wie leicht sich das schreibt, am Beizentisch mit seinem so glücklich verlebten Holz aus heimischen Wäldern. Aus ihrem Dunkel schält sich ein Gesicht heraus, behaart, vom Faultier, das sich mit freundlich verzogener Klaue

             ein Staubkorn aus dem Auge wischt.

Ein Staubkorn, 2021         

foto: Saharastaub am Arlberg, Günter Smodic, via orf Vorarlberg

Kind mit Faultier, Amazonas, via piqsels

Alles weicht vor ihm zurück, die
Berge ziehen sich zurück, sie ducken und verdichten sich im harten Griff der kleinen Hände.

Afrika wird umverteilt. Kein Staubkorn geht dabei verloren. Seit der Mega-Tschad verschwindet, sich zurückzieht bis zum Grund, wo sein Massengrab aus Algen, Kieselalgen und Protisten, fein zerrieben von der Zeit, immer wieder aufersteht: als Staub, im Sturm, der fliegt.

 

Querab zu den Kapverden, eine Spur aus Algenblüten, weiter bis zum Regenwald, wo Regen die fruchtbare Fracht mit jedem einzelnen Tropfen verschenkt: Leben für Leben. Wie leicht sich das schreibt, am Beizentisch mit seinem so glücklich verlebten Holz aus heimischen Wäldern. Aus ihrem tiefsten Dunkel schält sich ein Gesicht heraus, behaart, vom Faultier, das sich mit freundlich verzogener Klaue ein Staubkorn aus dem Auge wischt.

Ein Staubkorn, 2021

foto: Saharastaub am Arlberg, Günter Smodic, via orf Vorarlberg