
Es stimmt: wir stecken fest
in unsrer Haut. Ich und eine Handvoll Gäste
bis zum Hals im Solebad, eingehüllt in Salz und Wasser,
das als Nebel kondensiert. Was auch passiert, wir treiben obenauf
wie jenes blassblaue Tattoo auf der Wade einer Frau, bis ich es erkennen kann –
als fein verästeltes Venengeflecht. Ein Junge ohne Beine wirbelt
Derwisch-gleich vorüber (nie gehörtes Wischgeräusch),
hängt glücklich jedes Mitleid ab.
Da ist ein Zärtliches
(wie Quallen oder freundliche Manatis)
wenn sich der dicke Mann auf seiner Sprudelliege wälzend
seinem dicken Sohn zuwendet. Ich beuge meinen Nacken vor dem
Überangebot an Bildern/für die harte Wasserfaust. Dann hebe ich den Blick
zum Wald, sehe oben eine Tanne dunkel aus dem Nebel spitzen
und spüre (mit Erleichterung), wie sich die alte Haut
allmählich zu lösen beginnt —
Im Solebad, 2021 foto: Hot Spring by Kimberrywood via istockphoto

Es stimmt: wir stecken fest
in unsrer Haut. Ich und eine Handvoll Gäste
bis zum Hals im Solebad, eingehüllt in Salz und Wasser,
das als Nebel kondensiert. Was auch passiert, wir treiben obenauf
wie jenes blassblaue Tattoo auf der Wade einer Frau, bis ich es erkennen kann –
als fein verästeltes Venengeflecht. Ein Junge ohne Beine wirbelt
Derwisch-gleich vorüber (unerhörtes Wischgeräusch),
hängt glücklich jedes Mitleid ab.
Da ist ein Zärtliches
wie Quallen oder freundliche Manatis,
wenn sich der dicke Mann auf seiner Sprudelliege wälzend
seinem dicken Sohn zuwendet. Ich beuge meinen Nacken vor dem
Überangebot an Bildern/für die harte Wasserfaust. Dann hebe ich den Blick
zum Wald, sehe oben eine Tanne dunkel aus dem Nebel spitzen
und spüre (mit Erleichterung), wie sich die alte Haut
allmählich zu lösen beginnt —
Im Solebad, 2021 foto: Hot Spring by Kimberrywood via istockphoto

Es stimmt: wir stecken fest
in unsrer Haut. Ich und eine Handvoll Gäste bis zum Hals im Solebad, eingehüllt in Salz und Wasser, das als Nebel kondensiert. Was auch passiert, wir treiben obenauf wie jenes blassblaue Tattoo auf der Wade einer Frau, bis ich es erkennen kann – als fein verästeltes Venengeflecht. Ein Junge ohne Beine wirbelt
Derwisch-gleich vorüber (nie gehörtes Wischgeräusch), hängt glücklich jedes Mitleid ab.
Da ist ein Zärtliches (wie Quallen oder freundliche Manatis), wenn sich der dicke Mann auf seiner Sprudelliege wälzend seinem dicken Sohn zuwendet. Ich beuge meinen Nacken vor dem
Überangebot an Bildern/für die harte Wasserfaust. Dann hebe ich den Blick zum Wald, sehe oben eine Tanne dunkel aus dem Nebel spitzen und spüre (mit Erleichterung), wie sich die alte Haut allmählich zu lösen beginnt –
Im Solebad, 2021
foto: Hot Spring by Kimberrywood via istockphoto