
Hinterlegt mit Morgenlicht,
der kahl rasierte Damm. Gestern stand das Gras
noch hoch; kupferrot verfärbtes Federschilfgras, Festprogramm
für späte Falter, eine Vielzahl von Libellen, die ich nicht benennen kann, bis sie
der Frost zum Stillstand bringt. Sobald der Tau verdunstet ist, schicken wir die Drohne
los; hören ihr hochfrequentes Surren sich zum Fluss ins Nichts auflösen
und neben uns im Stoppel-Gras (blass durchsetzt mit
Herbstzeitlosen) zartes Zirpen —
Wer z-z-zirpt um diese Zeit?
Wer will das wissen? fragt die Stille uns zurück.
Ich spüre hinter meinen Ohren Muskeln sich zusammenziehen
und höre nichts. Genauso wie die Schaumzikade. Dabei fühlt sie ihren
Sound, der außerhalb des Spektrums liegt, den wir Menschen hören können. Oh,
ich sehe sie genau; sie schmiegt sich eng an ihren (abrasierten) Halm, als ob
sie meine Blicke spürt. Dann springt mir das Gedicht davon.
Ich hätte es nicht besser sagen können.
Es springt davon, 2021
foto: Blick vom westlichen Rheindamm (Höhe Hard-Fußach) über das Rheinvorland Richtung Berge, Herbst 2021
Der Text bezieht sich auf jene vielfach unterschätzten “Lebensräume aus zweiter Hand” (Wegränder, Böschungen, Fluss- und Bahndämme), die in intensiv genutzten Gebieten die letzten Refugien für viele Insekten (und Reptilien) darstellen. Dem Rheindamm, der sich von Graubünden bis zum Bodensee erstreckt, kommt in dieser Hinsicht besondere Bedeutung zu. Umso wichtiger, eine (dem Standort) angepasste, insektenschonende Mahd.

Hinterlegt mit Morgenlicht,
der kahl rasierte Damm; bis gestern stand das Gras
noch hoch; kupferrot verfärbtes Federschilfgras, Festprogramm für
späte Falter, eine Vielzahl von Libellen, die ich nicht benennen kann, bis sie
der Frost zum Stillstand bringt. Sobald der Tau verdunstet ist, schicken wir die Drohne los; hören ihr hochfrequentes Surren sich Richtung Rhein ins Nichts auflösen und neben uns im Stoppel-Gras (blass durchsetzt mit
Herbstzeitlosen) zartes Zirpen —
Wer z-z-zirpt um diese Zeit?
Wer will das wissen? fragt die Stille uns zurück.
Ich spüre hinter meinen Ohren Muskeln sich zusammenziehen
und höre nichts. Genauso wie die Schaumzikade. Dabei fühlt sie ihren
Sound, der außerhalb des Spektrums liegt, den wir Menschen hören können.
Oh, ich sehe sie genau; sie schmiegt sich eng an ihren (abrasierten) Halm,
als ob sie meine Blicke spürt. Dann springt mir das Gedicht davon.
Ich hätte es nicht besser sagen können.
Es springt davon, 2021
foto: Blick vom westlichen Rheindamm (Höhe Hard-Fußach) über das Rheinvorland Richtung Berge, 2021
Der Text bezieht sich auf jene vielfach unterschätzten “Lebensräume aus zweiter Hand” (Wegränder, Böschungen, Fluss- und Bahndämme), die in intensiv genutzten Gebieten die letzten Refugien für viele Insekten (und Reptilien) darstellen. Dem Rheindamm, der sich von Graubünden bis zum Bodensee erstreckt, kommt in dieser Hinsicht besondere Bedeutung zu. Umso wichtiger, eine (dem Standort) angepasste, insektenschonende Mahd.

Hinterlegt mit Morgenlicht, der kahl rasierte Damm; bis gestern stand das Gras noch hoch; kupferrot verfärbtes Federschilfgras, Festprogramm
für späte Falter, eine Vielzahl von Libellen, die ich nicht benennen kann, bis sie der Frost zum Stillstand bringt. Sobald der Tau verdunstet ist, schicken wir die Drohne los; hören ihr hochfrequentes Surren sich zum Fluss ins Nichts auflösen und neben uns im Stoppel-Gras (blass durchsetzt mit Herbstzeitlosen) zartes Zirpen —
Wer z-z-zirpt um diese Zeit?
Wer will das wissen? fragt die Stille uns zurück. Ich spüre hinter meinen Ohren Muskeln sich zusammenziehen und höre nichts. Genauso wie die Schaumzikade. Dabei fühlt sie ihren Sound, der außerhalb des Spektrums liegt, den wir Menschen hören können. Oh, ich sehe sie genau; sie schmiegt sich eng an ihren (abrasierten) Halm, als ob sie meine Blicke spürt. Dann springt mir das Gedicht davon. Ich hätte es nicht besser sagen können.
Es springt davon, 2021
foto: Blick vom westlichen Rheindamm (Höhe Hard-Fußach) über das Rheinvorland Richtung Berge, Herbst 2021
Der Text bezieht sich auf jene vielfach unterschätzten “Lebensräume aus zweiter Hand” (Wegränder, Böschungen, Fluss- und Bahndämme), die in intensiv genutzten Gebieten die letzten Refugien für viele Insekten (und Reptilien) darstellen. Dem Rheindamm, der sich von Graubünden bis zum Bodensee erstreckt, kommt in dieser Hinsicht besondere Bedeutung zu. Umso wichtiger, eine (dem Standort) angepasste, insektenschonende Mahd.